Freudsche Psychoanalyse

 

Psychische Antriebe
Das Gewissen oder: Was wir nicht wissen wollen

Das Ich-Ideal oder: Die Angst vor Liebesentzug


Analog zu dem Vorgang, wie das Über-Ich durch eine Umleitung der eigenen triebhaften Aggression entsteht, wird das Ich-Ideal durch die Umleitung der eigenen triebhaften Sexualität gebildet. Der Mensch macht seine Sexualität an bestimmteil Idealen fest und empfindet Angst vor Liebesentzug, wenn er diese Ideale nicht erreichen kann. Viele Menschen hängen ihre Ideale viel zu hoch und leben deswegen in fortwährender Angst. Auch die Fähigkeit zu Schamgefühlen ist ein Zeichen psychischer Reife. Es gibt Menschen, die weder zu Scham, noch zu Schuldgefühlen fähig sind.

Wenn das Selbstbild des Menschen mit seinen Idealen nicht übereinstimmt, empfindet der Mensch das Gefühl der Scham ("Du sollst anders sein"). Entfernt sich der Mensch aufgrund Triebhaftigkeit von seinen Idealen und entscheidet sich dann doch, diesen Idealen nachzukommen, empfindet er das Gefühl der Reue.

Im Gegensatz zur Schuld-Angst ist die Scham-Angst meistens viel stärker, weil die sexuelle Beziehung des Babys zu seiner Mutter viel tiefgehender ist als die Bestrafung durch die Eltern, die in aggressiver Form meistens erst später erlebt wird. Der Mensch kann eher Aggressionen aushalten, ohne Liebe kann er nicht leben.

 

 

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This document was updated 13.06.98.
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